Der VfL 1892 Brohl am Rhein feierte sein 125-jähriges Bestehen

Viele Ehrungen und Auszeichnungen von
den Verbänden

Jubilaum

Brohl -Lützing. Im Rahmen einer feierlichen Jubiläumsveranstaltung konnte am vergangenen Samstag, 1. April, der VfL Brohl sein 125-jähriges Bestehen feiern. Hierzu konnte der Vereinsvorsitzende Stefan Raab neben den vielen Mitgliedern und Vertretern der befreundeten Vereinen u. a. auch viele Ehrengäste willkommen heißen. Unter ihnen begrüßte er besonders die Präsidentin des Sportbundes Rheinland (SBR) Monika Sauer, den Vizepräsidenten des SBR Fritz Langenhorst, den Vizepräsidenten des Turnverbandes Mittelrhein (TVM) Frank Puchtler, den Vorsitzenden des Fußballkreises Rhein-Ahr Walter Merten, den Geschäftsführer des Turngaus Rhein-Ahr-Nette Siegfried Schmidt, den Kreisbeigeordneten Friedhelm Münch, Bürgermeister Bernd Weidenbach und Ortsbürgermeister Michael R. Schäfer. Ein ganz herzlicher Willkommensgruß galt dem Ehrenvorsitzenden des VfL Brohl, Gerd Zenner, sowie den Ehrenmitgliedern Maria und Josef Nehler.

Ursprung des Vereins

Stefan Raab nahm einen kurzen Rückblick in die Vereinschronik vor. Danach gründeten am 5. Juni 1892 im Gasthaus Peter Nonn-Alker diese 21 Brohler jungen Männer den Turnverein Brohl, der „Keimzelle des heutigen Jubelvereins“: Adolf Bermel, Peter Drohlshagen, Heinrich Heinrich, Peter Holtz, Bertram Hommen, Josef Hommen, Kasper Hommen, Max Nestmann, Heinrich Netz, Peter Nonn, Thomas Nonn, Wilhelm Nonn, Anton Odenthal, Paul Schlautmann, Eduard Schlautmann, August Werner, Jakob Wihl, Johann Zepp, Peter Zepp, Karl Zerwas und Johann Zerwas. Zum 1. Vorsitzenden wählte man Peter Holtz und zum 2. Vorsitzenden Jakob Wihl. Es gab in der Folgezeit einige Zusammenschlüsse sowie Namensänderungen. Am 7. August 1913 fand die Vereinigung des Turnvereins und der 1908 gegründeten Turngesellschaft unter der Bezeichnung „Turnerschaft Brohl 1892“ statt. Den ersten vereinsmäßig organisierten Fußball gab es 1913 in Brohl, der jedoch nur von kurzer Dauer war. Der FC Brohl wurde nach dem I. Weltkrieg im Jahre 1919 gegründet. Ein Zusammenschluss mit der Turnerschaft Brohl 1892 am 26. August 1919 unter der Bezeichnung „Turn- und Sportverein 1892 Brohl“ war nur von kurzer Dauer. Der FC Brohl 1919 machte sich wieder selbständig. Erst im Jahre 1936 schloss man sich mit dem „TurnundSportverein 1892 Brohl“ zum „Verein für Leibesübungen 1892 Brohl“ zusammen. Die Wirren des II. Weltkrieges ließen die Vereinstätigkeit ruhen, bis der Turn- und Sportbetrieb 1947 wieder von den Besatzungsmächten zugelassen wurden.

Neue Sportarten kamen dazu

In der Folgezeit haben unterschiedliche Abteilungen und Sportarten ihre Heimat im VfL Brohl gefunden. So gab es seit 1947 eine Tischtennisabteilung mit etwa 20 aktiven Sportlern. Ab 1951 bestand für einige Jahre eine recht erfolgreiche Fechtabteilung mit 12 Sportlern, deren Säbelmannschaft 1954 Landesmannschaftsmeister wurde und damit die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft erreichte. 1957 wurde zudem eine Skiabteilung gegründet, die einige Jahre Bestand hatte. Aber auch die Schachfreunde fanden ab 1947 eine Heimat im VfL Brohl.

Blick auf die heutige Situation

Voller Stolz blickt man aber heute auf die aktuellen Abteilungen: die Turnabteilung mit derzeit 217 Mitgliedern, die Wassersportabteilung mit aktuell 153 Mitgliedern, die Fußballabteilung mit 115 Mitgliedern und die Kampfsportabteilung (Taekwon-Do) mit 67 Mitgliedern. Mit 552 Mitgliedern (311 männlich, 241 weiblich) ist der VfL Brohl der größte Verein der Ortsgemeinde Brohl-Lützing. Einen eindrucksvollen Ausschnitt aus dem Übungsprogramm zeigten Mitglieder der Taek-won-Do-Abteilung im Anschluss.

Erfolgreiche Jugendarbeit

Von allen Festrednern wurde besonders die erfolgreiche Jugendarbeit im Verein gelobt. Kreisbeigeordneter Friedhelm Münch zitierte dabei einen Ausschnitt einer Veröffentlichung auf den zahlreichen Stellwänden, aus denen die Entwicklung des Vereins zu ersehen war. „Gerade in der heutigen Zeit, einer Zeit voller Veränderungen und Orientierungslosigkeit sind Vereine gerade für unsere Kinder und Jugendlichen ein wichtiger Stabilisator und ein Garant für Kameradschaft und Geselligkeit. Wer Sport treibt, lernt die Spielregeln zu akzeptieren und mit Siegen und Niederlagen umzugehen“, bemerkte der Kreisbeigeordnete. Die ehrenamtliche Arbeit verdiene als tragende Säule des Gemeinwesens vollste Unterstützung, weshalb auch der Landkreis das Vereinsförderprogramm für das Ehrenamt und die Jugendarbeit ins Leben gerufen habe, aus dem in den vergangenen 17 Jahren rund 7.000 Maßnahmen gefördert wurden. Auch der VfL Brohl habe im letzten Jahr hieraus rd. 6.000 Euro erhalten. Münch wies in diesem Zusammenhang auch auf die Ehrenamtskarte des Landkreises hin. Dem Vereinsvorsitzenden Stefan Raab händigte er die Ehrenurkunde und die Ehrengabe des Landkreises Ahrweiler aus und wünschte dem Verein für die Zukunft alles Gute.

Kanusport macht Region über die Grenzen hinaus bekannt

Auch Bürgermeister Bernd Weidenbach ging auf das breitgefächerte Angebot des VfL Brohl ein und wies unisono mit Ortsbürgermeister Michael Schäfer auf die große, prägende Rolle im Vereinsleben des Ortes und der Verbandsgemeinde hin. Beide betonten, dass man am Beispiel des VfL Brohl erfreut feststellen könne, wie sich aus dem Breitensport Athleten im Spitzensport entwickeln können, womit man insbesondere die Erfolge im Kanusport ansprach, die Brohl-Lützing und die Verbandsgemeinde Bad Breisig weit über die Region hinaus bekannt gemacht habe. Hierzu sprach man dem Verein und den Athleten ein großes Kompliment aus. 125 Jahre Vereinsgeschichte seien ein stolzes Alter. Man sei aber jung geblieben und habe seitens des Vereins die Zeichen der Zeit erkannt und entsprechend reagiert. „Damals wie heute ist gewiss: Es haben sich Leute zusammengefunden, um gemeinsam Sport zu treiben“, erklärte Bürgermeister Weidenbach. Ortsbürgermeister Michael Schäfer dankte dem Verein besonders für seine Aktivitäten auch außerhalb der sportlichen Tätigkeit u. a. beim Erhalt und der Pflege der Sporteinrichtungen sowie anderer gemeindlichen Aktivitäten. Er wünschte dem Verein auch für die Zukunft einen ständigen Zulauf neuer Mitglieder, was für den Fortbestand eines rührigen Vereins sehr wichtig sei.

Stefan Vogt als „Su persportler“

Als „Supersportler“ in allen Abteilungen des Vereins „aktiv“ zeigte sich im Anschluss Stefan Vogt. Humoristisch nahm er verschiedene Ereignisse in den einzelnen Abteilungen des Vereins unter die Lupe und erntete wahre Lachsalven für seine Ausführungen. Auch er habe in den einzelnen Abteillungen des Vereins „tolle Sachen für zu Hause“ gelernt. „Unterstützt den VfL Brohl, denn er tut etwas für den Sport“, appellierte Vogt an die Gäste, und er stellte fest, dass in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist stecke. Zwischendurch überbrückte die Gruppe „Eifelfolk“ mit ihren Musikbeiträgen zwischen den einzelnen Grußworten und im weiteren Verlauf des Festabends.

Zahlreiche Ehrungen

Was wäre jedoch ein Vereinsjubiläum ohne Ehrungen. Die durften natürlich auf beim 125. Geburtstag des VfL Brohl nicht fehlen. Die Präsidentin des SBR, Monika Sauer, und ihr Stellvertreter Fritz Langenhorst konnten zunächst zwei Mitglieder der Wassersportabteilung für ihre Verdienste mit der Silbernen Ehrennadel des Sportbundes Rheinland ehren:

• Bärbel Hommen engagiert sich seit über 35 Jahren im Verein und leistet seit 20 Jahren Vorstandsarbeit als Kassiererin.

• Ihr Ehemann Edmund Hommen gehört seit 1958 dem Verein an und hat stets in verschiedenen Positionen in der Wassersportabteilung engagiert mitgearbeitet. Zuletzt 34 Jahre als ihr Vorsitzender. Für den VfL 1892 Brohl gab es jeweils eine Ehrenurkunde des Landessportbundes so¬wie des Sportbundes Rheinland. Der seit 17. März 2017 neue Leiter der Wassersportabteilung Thomas Hommen und sein Stellvertreter Marc Rusche nahmen den Rahmen des Festabends zum Anlass, drei ausgeschiedene, verdiente Vorstandsmitglieder der Wassersportabteilung für ihr langjähriges Engagement für den Wassersport im VfL Brohl besonders zu ehren:

• Edmund Hommen, der von 1973 bis 1983 Jugend- und Sportwart und von 1983 bis 2017 Abteilungsleiter war;

• Hermann-Josef Traut, war von 1978 bis 1983 Abteilungsleiter und von 1983 bis 2017 stellvertretender Abteilungsleiter;

• Peter Mannheim, von 2002 – 2007 Bootshauswart und von 2007 – 2017 Slalomwart.

Aber auch aus dem Bereich der Fußballabteilung gab es erfreuliches zu vermelden. Der Vorsitzende des Fußballkreises Rhein-Ahr, Walter Merten, war eigens gekommen, um zwei verdiente Sportkameraden zu ehren. Er konnte Andreas Dierschke für sein langjähriges Engagement in der Fußballabteilung (Geschäftsführer, Jugendleiter und Übungsleiter) und Rudi Krüger für 15 Jahre als Manager und Spieler in der Alte Herren-Mannschaft des VfL Brohl mit dem Ehrenbrief des Fußballverbandes Rheinland auszeichnen. Dem Abteilungsleiter Fußball, Georg Schüller, überreichte er einen Originalspielball, der auch beim nächsten Confed-Cup zum Einsatz kommt.

Walter-Kolb-Plakette verliehen

Der Vizepräsident des TVM Frank Puchtler überreicht dem Vereinsvorsitzenden Stefan Raab für den VfL Brohl die Walter-Kolb-Plakette zum 125-jährigen Jubiläum. Ganz emotional wurde es, als der Geschäftsführer des Turngaus Rhein-Ahr-Nette Siegfried Schmidt zwei Personen ehrte, deren Namen mit dem VfL Brohl stets verbunden ist. Mit Standing Ovations wurde die Ehrenmitglieder des VfL Brohl Maria und Josef Nehler zur Bühne geleitet. Unter nicht enden wollendem Applaus der Gäste zeigte Schmidt noch einmal das Engagement der Eheleute Nehler im Verein auf. Maria Nehler gehört seit 1964 dem Verein an und hat viele Tätigkeiten hier übernommen (Mitgliedsbetreuerin, Schriftführerin, Kinderbetreuerin und Kinderturnwartin). Josef Nehler, der seit 1956 dem Verein angehört, hat „ein Leben für und mit dem Turnen gelebt“.Zahlreiche Funktionen im Verein sowie auch im Turngau lassen seinen Namen nicht vergessen. Maria und Josef Nehler wurden durch den Geschäftsführer des Turngaues Rhein-Ahr-Nette mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet, begleitet von großem Beifall der Gäste. Bewegend auch die Dankesworte, die Reiner Weiß vom TuS Niederoberweiler im Anschluss an die Ehrung an Josef Nehler richtete für die vielen gemeinsamen Stunden, die die beiden Turnabteilungen des VfL Brohl und des TuS Niederoberweiler miteinander verbrachten. Im Anschluss an die Ehrungen hatten die Vertreter der Gastvereine die Möglichkeit, Grußworte an den Jubelverein zu richten. Man feierte noch lange in froher Runde.

Quelle: Blick Aktuell